Hydraulikventile Teil II: Rückschlagventil als Saugventil

Rückschlagventil als Saugventil

Ein besonderer Anwendungsfall für ein Platten-Rückschlagventil ist der Einsatz als Saugventil. Das Rückschlagventil wird dabei in eine Tankleitung mit Sperrrichtung entgegen des Tanks eingebaut. Wenn der Öffnungsdruck der eingebauten Schließfeder gering ist (z. B. 0,25 bar) und die Ventilplatte eine besondere Oberfläche aufweist, welche ein Haften am Ventilsitz verhindert,

öffnet das Ventil bei Ansaugen aus Systemrichtung und das Medium kann vom Tank in das System gefördert werden.

Saugventile werden dann benötigt, wenn beispielsweise bidirektionale Hydraulikpumpen zum Einsatz kommen. Typische Anwendungsfälle sind in der Mobilhydraulik zu finden. Zum Beispiel werden Saugventile in der Hinterachslenkung von Lkws oder Flurförderfahrzeugen (z. B. Gabelstabler) benötigt. Das Öffnen des Rückschlagventils ohne Verzögerung ist hierbei von entscheidender Bedeutung.

Saug­ven­ti­le wer­den zu­dem ein­ge­setzt, wenn Hy­drau­lik­zy­lin­der von äu­ße­ren Kräf­ten be­wegt wer­den. Wird in ei­nem sol­chen Fall der Zy­lin­der he­raus­ge­zo­gen, ent­steht im Zy­lin­der ein Vo­lu­men­de­fi­zit, wel­ches auf­ge­füllt wer­den muss. In der Re­gel sind die bei­den Zy­lin­der­kam­mern mit dem Rück­lauf ver­bun­den und es kann Flüssigkeit über die Tankleitung aus dem Be­häl­ter an­ge­saugt wer­den. Be­fin­det sich in dieser Lei­tung ein Fil­ter, besteht die Gefahr der Ver­un­rei­ni­gung des Sys­tems. In diesem Fall erlaubt eine zu­sätz­li­che Tankleitung mit Saugventil, das Nach­sau­gen von un­ver­schmutz­ter Hy­drau­lik­flüs­sig­keit und da­mit ei­nen si­che­ren Be­trieb der An­la­ge.

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